RoHS Konformität

Mit der Richtlinie 2002/95/EG zur Beschränkung bestimmter gefährlicher Stoffe in Elektro- u. Elektronikgeräten (RoHS - Restriction of (the use of certain) hazardous substances) treten ab 1. Juli 2006 in Verkehr gebrachte Elektrogeräte Stoffverbote zu Blei, Cadmium, Chrom (VI), Quecksilber und bromierte Flammschutzmitteln in Kraft.

Gängige Substanzen der Elektronik gelten als höchst umweltgefährdend, da sie zum einen toxisch wirken, zum anderen nicht oder nur schlecht abgebaut werden können. Diese Substanzen sollen durch die RoHS aus den Produkten verbannt werden. Davon betroffen sind:

  1. Blei
  2. Quecksilber
  3. Cadmium
  4. sechswertiges Chrom
  5. Polybromierte Biphenyle (PBB)
  6. Polybromierte Diphenylether (PBDE)

Nach der ursprünglichen Richtlinie durften diese Substanzen prinzipiell nicht in Produkten enthalten sein. Da diese Forderung produktionstechnisch nicht umsetzbar gewesen wäre und kleine Mengen analytisch nicht nachgewiesen werden können, wurden in einer Änderung der Richtlinie vom 18. August 2005 konkrete Grenzwerte für die im Produkt enthaltenen homogenen Materialien festgelegt:

  • maximal 0,01 Gewichtsprozent Cadmium
  • maximal je 0,1 Gewichtsprozent Blei, Quecksilber, sechswertiges Chrom, PBB und PBDE.

Gemäß Artikel 4, Absatz 3 behält sich die Richtlinie auch ein Verbot weiterer Substanzen vor, wenn neue wissenschaftliche Studien auf eine Gesundheits- und/oder Umweltgefährdung dieser Substanzen hinweisen. Für eine derartige Änderung ist eine Entscheidung (EG) der Kommission notwendig.

Ausnahmen der RoHS Richtlinie sind z. B.:

- Blei als Legierungselement in Stahl mit einem Bleianteil von bis zu 0,35 Gewichtsprozent, in Aluminium mit einem Bleianteil von bis zu 

  0,4 Gewichtsprozent und in Kupferlegierungen mit einem Bleianteil von bis zu 4 Gewichtsprozent.

- Blei in hochschmelzenden Loten (d. h. Lötlegierungen auf Bleibasis mit einem Massenanteil von mindestens 85 % Blei).

- Blei in keramischen Elektronikbauteilen (z. B. piezoelektronische Bauteile).

- Cadmium und Cadmiumverbindungen in elektrischen Kontakten sowie Cadmiumbeschichtungen.

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